Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Parallel dazu wird die Welt immer digitaler, Menschen kaufen online, bezahlen mit digitalen Methoden und nutzen künstliche Intelligenz. Was Vorzüge hat, bringt in Sachen Ökobilanz Nachteile mit sich.
Ganz besonders komplexe Technologien wie die Blockchain haben einen hohen Energieverbrauch und werden stellenweise mit Skepsis betrachtet. Wir werfen einen Blick darauf, welche Zahlungsmethoden nachhaltig sind und wie wir unsere Bezahlungsmöglichkeiten optimieren können.
Die Bedeutung von elektronischen Zahlungsdienstleistern nimmt zu
An der Kasse im Supermarkt haben Verbraucher die Möglichkeit, zwischen digitalen Zahlungsmethoden und Bargeld zu wählen. Diese Option fällt bei Transaktionen im E-Commerce, aber auch bei Einzahlungen im PayPal Casino oder der Online-Buchung von Dienstleistungen weg. Zwar ist es beispielsweise bei Glücksspielanbietern theoretisch möglich, per Vorkasse-Überweisung zu zahlen, Bargeld taugt hier aber nichts.
Aber ist Bargeld wirklich die nachhaltigere Option? Korrekt ist, dass keine Ressourcen für den Zahlungstransfer benötigt werden. Andererseits ist es aber erforderlich, regelmäßig Banknoten und Münzen zu produzieren. Der Energie- und Ressourcenverbrauch ist nicht zu unterschätzen. Bei einer im Jahr 2019 durchgeführten Studie wurde ermittelt, dass die Umweltbeeinflussung durch Bargeldzahlungen einer Autofahrt von etwa acht Kilometern entspricht. Auf die Produktion entfallen 13 %. Grund für die recht günstige Bilanz ist, dass Banknoten und Münzen eine lange Haltbarkeit haben.
Dennoch ist nicht außer Acht zu lassen, dass bei der Münzherstellung unterschiedliche Metalle und bei der Produktion von Banknoten Rohstoffe wie Tinte, Baumwolle, Fäden und Folie benötigt werden. Sie müssen nicht nur erzeugt und gewonnen, sondern auch im Prägeverfahren weiterverwendet werden. Das verschlechtert den CO₂-Fußabdruck, insbesondere im Münzbereich.
Kreditkarten und elektronische Zahlungsmethoden im Sinne der Umwelt?
Deutschlandweit werden noch immer rund 58 % aller Finanztransaktionen in Bar abgewickelt, das Interesse an Kartenzahlungen nimmt aufgrund der Bedeutung von E-Commerce und Co. jedoch zu. Auf Platz zwei logiert die Debitkarte, nur rund sechs Prozent aller Transaktionen werden per Kreditkarte beglichen. Allein aufgrund des Plastikanteils gehen Umweltschützer häufig davon aus, dass der CO₂-Abdruck schlechter sei als bei klassischem Bargeld.
Tatsächlich zeichnet sich das Gegenteil ab. Obwohl für die Zahlung per Kreditkarte Strom und Ressourcen genutzt werden, ist die Ökobilanz verglichen mit Barzahlungen um 36 % niedriger. Da schlägt auch die Produktion der Kreditkarte selbst kaum zu Buche. Karten werden für einen Zeitraum von vier Jahren ausgegeben, bei der Herstellung wird immer häufiger auf recycelten Kunststoff zurückgegriffen. Ein neuer Trend ist zudem die Nutzung virtueller Kreditkarten, für die überhaupt keine Rohstoffe mehr genutzt werden.
Umweltsünde Kryptowährungen – die wahren Energiefresser
Wenig positiv zeigt sich die Ökobilanz von Kryptowährungen. Umweltschützer sind überzeugt davon, dass die dezentralen Währungen klimaschädlich und wenig nachhaltig sind. Diese Annahme ist nicht ganz falsch. Allein die Erzeugung von Kryptowährungen verbraucht große Mengen an Strom und Energie. Zu Beginn der Ära setzten auch in Deutschland viele Miner auf eigene Rags, um Kryptowährungen zu schürfen. Hierfür brauchte es im Schnitt zwölf hochleistungsfähige Grafikkarten, deren Ökobilanz alles andere als rosig ausfällt. Mittlerweile wird vermehrt im Ausland gefarmt, da die hiesigen Strompreise Mining nicht mehr rentabel erscheinen lassen.
Das Cambridge Center of Alternative Finance fand heraus, dass allein das Bitcoinnetzwerk jedes Jahr einen Verbrauch von 90 Terawattstunden aufweist. Gemessen an der Gesamtproduktion des weltweiten Stroms fällt der Anteil hier auf 0,4 %. In Sachen Nachhaltigkeit kann die Blockchain-Technologie somit nicht überzeugen.
Fazit: Kartenzahlung ist ökologischer als Kryptowährungen und Bargeld
Die Kartenzahlung ist im Sinne der Nachhaltigkeit Mittel der Wahl. Auf ähnlicher Stufe stehen digitale Zahlungsdienstleister wie PayPal, Klarna und Co., die einen weiteren Vorteil mitbringen. Für die Nutzung braucht es keine physische Karte, sodass Produktions- und Versandkosten sowie Ressourcenverbrauch wegfallen. Im Hintergrund wird trotz solider Ökobilanz ständig an Verbesserungen gearbeitet. So gibt es Banken, die speziell auf nachhaltige Kreditkartenproduktionen setzen, um den CO₂-Fußabdruck weiter zu reduzieren.
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