Ökohaus: Ökologischer Hausbau für Jedermann

Ökohaus - ökologisch bauen

In Zeiten des Klimawandels sollte jeder auf sein Verhalten schauen. Nur wie funktioniert dies beim Hausbau? Gibt es einen ökologischen Hausbau? Kann man auf diese Weise Ressourcen schonen und somit das Klima schützen? Und ist diese Art des Bauens finanziell zu stemmen? All diese Fragen stellen sich zukünftige Hausbauer.

Was genau ist ökologisches Bauen?

Ökologisches Bauen wird aus als grünes Bauen bezeichnet. Genaugenommen gibt es für diesen Begriff keine richtige Definition. Dieses Baukonzept wird durch viele verschiedene Faktoren und ihr Zusammenspiel bestimmt. Der Anspruch des ökologischen Bauens ist aber die Ambition, eine intakte und somit lebenswerte Umwelt für die nachfolgenden Generationen zu hinterlassen.

Die oben angesprochenen Faktoren beziehen sich zum Beispiel auf den Standort und die Größe des Gebäudes, die verwendeten Baustoffe und der Energieverbrauch.

Der beste Standort

Die Standortsuche sollte bei dem Bau eines ökologischen Hauses eine nicht zu kleine Rolle einnehmen. Ein Haus, welches mitten in der Natur steht und nur mit dem Auto erreicht werden kann, ist nicht ökologisch. Bei der Standortfindung sollte somit auch die Infrastruktur der Umgebung geachtet werden. Die Verkehrsanbindung ist hierbei sehr wichtig, damit die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel möglich ist. Hierbei sollte auch darauf geachtet werden, dass Ärzte und Geschäfte für den täglichen Bedarf einfach und schnell zu erreichen sind. Die Größe eines Hauses spielt auch eine wichtige Rolle. Ungenutzte Fläche, die noch dazu beheizt wird, sollte vermieden werden.

Nebenbei sollte darauf geachtet werden, dass der Landschaftsschutz bei dem Bau eingehalten wird. Nur dann wird das Haus auch ökologisch gebaut.

Die richtigen Baumaterialien

Die Baumaterialien für den Hausbau sind besonders wichtig. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Gewinnung dieser Materialien umweltverträglich ist. Das Gleiche gilt für die Entsorgung. Die Materialen müssen bestenfalls biologisch abbaubar sein, nachdem sie einfach entsorgt wurden. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei auch der Aufwand für die Beschaffung. Ein Material, welches regional beschafft werden kann, hat eine bessere Klimabilanz als ein Baustoff, welcher von weit her besorgt werden muss.

Ein sehr beliebter ökologischer Baustoff ist Holz. Es ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, welcher CO2-neutral ist. Die Bäume nehmen während ihrer Wachstumsphase CO2 auf, welches später bei Ihrer Verarbeitung und Entsorgung wieder freigesetzt wird. Wichtig ist bei dem Rohstoff Holz allerdings das Anbaugebiet. Der Bauherr sollte hierbei darauf achten, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus der Heimat stammt. Hölzer aus fernen Regionen haben aufgrund der langen Transportwege keine positive Bilanz.

Dem gegenüber steht der Beton, welcher hauptsächlich aus Sand besteht. Sand ist ein endlicher Rohstoff und die Herstellung von Beton verbraucht viele Energie und erzeugt somit CO2.

Die perfekte Dämmung zur Energieeinsparung

Ein wichtiger Aspekt des ökologischen Hausbaues ist die richtige Dämmung. Diese ist nicht nur für den Winter, sondern auch im Sommer wichtig. In der kalten Jahreszeit verhindert sie hohe Wärmeverluste und im Sommer das unnötige Aufheizen des Gebäudes.

Die Dämmung eines Hauses kann auf unterschiedliche Art und mit unterschiedlichen Dämmstoffen durchgeführt werden und ist an der Fassade und auf dem Dach zu finden. Bei der Fassade wird dabei zwischen der Innen- und der Außendämmung unterschieden. Bei einem Neubau ist immer die Dämmung von außen vorzuziehen, da hierbei unerwünschte Wärmebrücken fast vollständig vermieden werden können.

Zur Dämmung können verschiedene nachhaltige Baumaterialien genutzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Blähton, Naturbims und auch organische Stoffe, wie Baumwolle, Flachs oder Holzspäne. Diese organischen Materialien entziehen der Umwelt CO2 und geben dieser erst wieder ab, wenn sie entsorgt werden. Die Dämmstoffauswahl richtet sich beim Hausbau immer nach dem Einsatzort.

Mit etwas Geschick und mit dem richtigen Werkzeug kann eine Dämmung auch nachträglich und eigenständig vom Bauherrn durchgeführt werden.

Energiegewinnung und Energieverbrauch

Der Energie-Faktor ist ein bedeutender Teil des ökologischen Bauens. Es wird versucht, den Energieverbrauch durch verschiedene Baumaßnahmen, wie die Wärmedämmung, so gering wie möglich zu halten. Aber auch eine effiziente Anlagentechnik ist sehr wichtig. Durch Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen kann ein wichtiger Teil des Energiebedarfs gedeckt werden. So kann ein Blockheizkraftwerk Wärme und Strom selbst erzeugen und eine thermische Solaranlage das Wasser erwärmen. Auch die Nutzung von Holz zum Heizen ist sehr Ressourcenschonend.

Die thermische Solaranlage

Bei einer Solaranlage wird die Sonnenenergie genutzt. Die somit gewonnen Wärme wird meist für die Wassererwärmung genutzt. Auch eine Unterstützung der Heizung ist möglich.

Eine Solaranlage besteht aus einem odermehreren Kollektoren, einem Solarkreislauf und einem Pufferspeicher. Die Kollektoren gibt es in verschiedenen Bauweisen. Sie nehmen aber in jedem Fall die Sonnenwärme auf, die mittels Wärmeflüssigkeit im Solarkreislauf an den Solarspeicher abgegeben wird. Hier wird die Wärme gespeichert, die im Moment nicht benötigt wird.

Die Größe des Speichers ist abhängig von der Nutzungsart. Für die Heizungsunterstützung sind wesentlich größere Speicher nötig als für die einfache Wassererwärmung. Die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage wird stetig verbessert, da bei weiter sinkenden Anschaffungskosten die Leistungsfähigkeit steigt.

Blockheizkraftwerk, das Kraftwerk für das Haus

Blockheizkraftwerke sind Allrounder. Sie erzeugen Strom und stellen auch Wärme für die Warmwasserbereitung und die Heizung bereit. Bei Blockheizkraftwerken wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt. Hierbei wird ein Generator angetrieben, der Strom erzeugt. Die hierbei entstandene Wärme wird durch einen Wärmeaustauscher nutzbar gemacht. Im besten Fall wird dieser Generator mit “sauberer” Energie, wie Biogas, Rapsöl oder Holz betrieben.

Der Nachteil eine Blockheizkraftwerk ist die hohe Betriebsstundezahl, die zur Wirtschaftlichkeit benötigt wird.

Heizen mit Holz

In den letzten Jahren hat sich das Heizen mit Holz immer mehr durchgesetzt. Dieser Rohstoff ist nachwachsend und wesentlich günstiger als Erdöl und Erdgas.

Holz- bzw. Holzpellet-Öfen gibt es als Einzelöfen oder als Zentralöfen. Erstere sind für Einzelzimmer ausgelegt, letztere für die Beheizung von ganzen Häusern.

Neben dem Preis gibt es noch einige weitere Vorteile, aber auch Nachteile. Da Holz ein nachwachsender Stoff ist, ist er immer verfügbar. Ein großer Nachteil ist dagegen die hohe Feinstaubemission.

Finanzielle Belastung

Die wichtigste Frage der meisten Bauherren ist die Frage nach den Kosten. Ist das ökologische Bauen teurer als das konventionelle Bauen? Der erste Gedanke der meisten Bauherren ist, dass die ökologische Bauweise zu höheren Ausgaben führt. Dieser erste Gedanke ist sehr verständlich, aber er ist nicht bis zu Ende gedacht.

Das ökologische Bauen richtet sich auf die Zukunft. Hierbei sollte die gesamte Nutzungsdauer des Hauses betrachtet werden. Die Anschaffungskosten eines Hauses, welches ökologisch erbaut wurde, sind höher als die eines konventionellen Hauses. Die Nutzungskosten können aber wesentlich geringer sein. Hierbei sei nur der Energieverbrauch betrachtet, wenn ein Haus ökologisch einwandfrei gedämmt ist. Dieser verringert sich und somit auch die Kosten.

Vor dem Bau eines Öko-Hauses sollte somit eine Analyse durchgeführt werden, wie hoch die Baukosten sind und welche Kosteneinsparungen bei dem Betrieb des Hauses gegeben sind. Es ist auch sehr wichtig, sich vor dem Bau nach den Fördermöglichkeiten zu Erkundigen. Neben bundesweiten Förderungen, zu den auch das Baukindergeld gehört, gibt es auch verschiedene Förderprogramme der Bundesländer. Über diese Programme sollten sich die Bauherren informieren, da somit der Eigenanteil zu den Baukosten verringert werden kann.

Fazit zum ökologischen Bauen

Jeder Bauherr sollte sich über diese Art des Bauens informieren. Die Baukosten werden erst einmal erschreckend hoch eingeschätzt, aber gleichen sich durch die Nutzungsdauer des Hauses wieder aus. Da es auch einige Förderprogramme gibt, kann jedem zukünftigen Hausbauer nur geraten werden, sich über das ökologische Bauen zu informieren.

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